Montag
9. Juli 2007
Spam-Geschichte
Dies ist eine erotische? obszöne Spam-Geschichte. Sie besteht aus gesammelten Betreffzeilen von Spam-Mails. Englische und doppelte Betreffzeilen wurden ausgefiltert. Auch einige ähnliche, die zu sehr nach "Jetzt nur 5$ für ..." aussahen, wurden gelöscht. Nach ein wenig Korrektur der Rechtschreibung und Satzzeichen wurden die Zeilen zufällig gemischt. Dann habe ich eine Geschichte daraus gemacht, bis ich keine Lust mehr hatte. Die nicht verwendeten Betreffzeilen am Ende hab ich gelöscht. Die originären Betreffzeilen sind fett markiert.

Nachtrag: Ich werfe diese Geschichte mal ins Sommerloch beim Büffel.

Der Investmentbänker

Mit Sex am Morgen läuft der Tag gleich besser. Doch jetzt bei der Arbeit hatte ich andere Sorgen. Würden heute die Aktien steigen? "Besser informiert - besser investiert!", lautete mein Motto und ich schaltete im Büro angekommen sogleich den Nachrichtenkanal an. "Ihre Gesundheit ist unser Ziel", pries eine Gesellschaft ihre Leistungen. Mir bleib keine Zeit zum Zuhören, denn meine Sekretärin kündigte einen unangemeldeten Besucher an. "Sei freundlich gegen ihn, er ist sehr mächtig", flüsterte sie mir zu als er mir seine Visitenkarte überreichte. "Doping für Ihr bestes Stück?", grinste mein Gast unverschämt und blickte meiner Sekretärin hinterher. Ich sah ihn sprachlos an. Womit hatte ich den verdient? Sollte ich lieber nie mehr zu früh kommen? Aktuelle Untersuchung von privaten Krankenversicherern bestätigen, dass frühes aufstehen und arbeiten krank macht. Außerdem besuchen einen unliebsame Gäste auf leerem Magen, überlegte ich. "Proffesionale Mittel gegen Impotenz...", fuhr der Kerl vor mir fort. "Dianna", rief ich meine Sekretärin in einem Ausbruch von Zorn und bat sie den Herrn nach draußen zu begleiten. "... ist das Verkaufsgebiet meiner Firma. Energy für ihren Schwanz, kaufen und 80% sparen, unser neuer Slogan", fuhr er unbeirrt fort. Mit der Worten "Man Lebt nur einmal - probiers aus! , komplementierte ich meinen ungebetenen Gast wütend hinaus, der offensichtlich nicht begriff, dass ich nicht mit ihm reden wollte. Dann schob Diana ihn zur Tür hinaus.

"Sie müssen noch den Abruf der Optionen auf die Paprika bestätigen", weckte sie mich wenig später aus meinen Tagträumen und rang mir eine Unterschrift ab. "Verlieren Sie keine Möglichkeit - Kaufen vor es sehr spät wird!" Ich liebe ihren ausländischen Akzent. Sie kann sehr direkt sein und vergisst manchmal, dass ich war es, von dem sie diesen Job bekommen hat und der ihr Geld jeden Monat pünktlich überweist. Dennoch konnte ich nicht auf sie verzichten. In ihren kleinen oberflächlichen Anmerkungen lag ein massives Umsatzpotenzial, das nur erkannt werden musste.

Sie rollte sich um den Schreibtisch gleich einer Katze. "Wirksame Hilfe bei Impotenz! Jetzt bestellen! Ich weiß da ein wirksames Mittel." Dabei spitze sie ihren Mund verführerisch. "Wirst erleben Blaues Wunder - dann klappt's auch mit der Nachbarin!", grinste sie.

"DIE RALLYE IS GESTARTET!" krakelte der Sprecher unpassend aus dem Fernseher. Bericht direkt aus dem Börsensaal. Ich drückte den Ton weg.

"30 Euro exklusiv für Neukunden", schlug sie mir vor, dabei weiß sie genau, dass ich in festen Händen bin. "Für Dich! Gibt's auch ein paar Nahaufnahmen dazu."

Was soll's?, dachte ich mir. SEX belebt Geist und Körper und heute konnte ich etwas Belebung gebrauchen. Diana machte ihre Sache perfekt und konkurrieren konnte Elizabeth, meine Freundin, mit ihr nicht. Nicht das ich Hilfe bei Impotenz brauchte, wenn ich Lust auf zwei Stunden SEX hatte. Ich kaufe solche Hilfsmittel nicht.

"Benachrichtigung, tönte es aus dem Rechner. "Termin in fünf Minuten, Ort: Sitzungssaal."

Ich hätte lieber hier weiter gemacht, statt mir die heiligen Opfergesänge zum Tag der Verkehrssicherheit anzuhören. Wie immer wurde ich auf dem Weg aufgehalten und kam zu spät. Ich muss die Vorwarnzeit im Terminkalender deutlich erhöhen.

"... die ist Billigwahl mit Abstrichen", rief der Festredner, als ich eintrat. Er meinte doch nicht Diana? "Aber Kronos macht Dampf in Paris. Die Aktie jagt einen Rekord nach dem anderen. Zinsen? Nein. Das Ziel ist ein anderes. ..."

Ich kannte den Redner. Was für ein Thema zum Verkehrstag. Aktienanalyse eines Verkehrsunternehmens.

"Sehen sie sich seine Marktstrategie an. Er durchdringt ihn mit seinen Wurzeln und dann steigen die Säfte den Baum hinauf." Sehr botanisch die Rede. Für den aktiven & erfolgsorientierten Anleger ist die Kenntnis seiner Theorien ein Muss. Trotzdem schlief ich ein.

"Was würde passieren, wenn alle nie mehr spenden?", fragte er, in dem Moment, als mich ein Nachbar anrempelte. Ist mir egal, dachte ich und schlief weiter. Es ist immer gut in der letzten Reihe zu sitzen.

Mein Handy kingelte. Diana erinnerte mich an ein Essen mit einem Neukunden. Entschuldigend nickend verließ ich den Saal. "Paprika hatte heute einen riesigen Kursgewinn!", jubelte mir ein Freund entgegen, als ich das Restaurant betrat. Der Tisch war reserviert und der Kunde noch nicht da.

Der Ober fragte mich schon vorab: "Zahlen sie bar oder mit Karte." - "Karte."

Ich bestellte schon mal ein Bier und sah mich um. Überall springt einem die Werbung entgegen. Ihr Postfach kann mehr!, lautete die frohe Botschaft eines bekannten Unternehmens. Mir reicht es wenn Post drin ist.

"Gefunden!", rief ein etwas korpulenter Herr etwas zu laut durch den Raum. Offensichtlich war ich gemeint.

"Die Losung", fragte ich.
"Nachbarin!", lautete die korrekte Antwort.

"Wissen sie, ich halte den Markt für Mittel gegen Impotenz für sehr erfolgversprechend."

Fing der Kerl auch mit dem Thema an. Aber er war dabei sehr viel Geld in unsere Firma zu investieren und ich durfte ihn als Kunden nicht verprellen. "Halten sie die Mittel wirklich für eine gute Lösung?", fragte ich.

"Nun, die Konkurrenz ist groß, ich meine unter den Männern. Es geht nicht darum ob sie gut sind, sondern was die Kunden glauben."

Nach dem Essen verlegten wir unsere Besprechung in mein Büro. Es waren einige Details zu klären, für die man besser in die Unterlagen schaut. Zum Schluss fragte mich der Kunde nach seinem Willkommensbonus von 555 Euro! Ich sah ihn fragend an. "Damit werben sie doch. Glauben sie,ich hätte es so weit gebracht, wenn ich die kleinen Beträge links liegen lassen würde." Nun wo er recht hat, hat er recht. Zu seiner Frage, wo denn sein Bonus gelandet wäre, wenn er nicht gefragt hätte, antwortete ich nur lächelnd: "Kein Kommentar"

Nachdem wir fertig waren und Diana noch einen letzten Tee servierte, fragte mein Kunde mich glatt: "Mit der kann man doch bestimmt ficken wie ein Weltmeister?"

Ich stellte augenzwinkernd eine Gegenfrage: "Spielen Sie Poker? Wir haben genau das Richtige für Sie. Kommen sie am Wochenende zu uns. Bisher hat noch jeder Gast gewonnen. Allerdings sind die Mitgliedsgebühren nicht ganz ohne. Aber sie können unser Set jetzt 4 Tage lang versandkostenfrei bestellen und schon mal zu Hause üben."

Er sah mich entgeistert an: "Soll ich wirklich kommen?" - "Natürlich."

Es ist doch immer das Gleiche mit den Männern.

Kategorie: Erotik

... comment ...bereits 1642 x gelesen

 
Sehr schöne Geschichte, sehr viel Arbeit! Hut ab!

OT: Hast du da tatsächlich einen Counter, der addiert, wie oft ein Text gelesen wurde? Ich meine dieses feature: 3x gelesen.

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Danke für die Blumen. Diese Geschichten sind leider immer etwas holprig und ich wollt ja bei der Sortierung nicht mogeln.

OT: gelesen counter

Steht in Full Story Preview unter:

<% story.reads prefix="...bereits&nbsp;" suffix="∓nbsp;x gelesen"%>

Ist also eine eingebaute Dienstleistung.

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Find ich richtig klasse! Jetzt fangen Sie an, mit dem Herrn Schnitzel und seinen Referrergeschichten in Konkurrenz zu treten - kann für uns alle nur gut werden, der Sommer :)

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Erwischt. Ich gebe zu, dass eine Refferer-Geschichte des Herrn Schnitzel der Auslöser war, diese Geschichte zu schreiben. Allerdings habe ich schon länger die Idee, aus solchen Bruchstücken eine Geschichte zu machen. Vielleicht habe ich ja mal genug zusammen um eine ohne "Lückenfüllern" zu puzzeln. Auch die Lieblingsworte der Bild wären mir eine Geschichte wert. Mal sehen.

Ach ja: Es ist natürlich keine Konkurrenz - sondern eine Ergänzung. Man/frau darf beide lesen.

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