Montag
26. Februar 2007
Gebärmaschinen
Vielleicht bin ich etwas spät dran mit diesem Kommentar, aber ich habe mich gefragt, was der Herr Bischof B+Dr. Mixa wirklich gesagt hat und was die Presse oder die Politiker daraus machen. Nun hier steht, was er wirklich gesagt hat.

Und ich stelle fest, recht hat er. Wer Krippenplätze nur anbietet, damit Mütter möglichst schnell wieder in den Produktionsprozess eingegliedert werden, der behandelt sie als Gebärmaschinen. Schnell kalben und schon wieder auf die Weide.

Eine ausgewogene Familienpolitik schafft hier die Wahlfreiheit, dass heißt die Berufstätigkeit muss genauso gefördert werden, wie die Tätigkeit zu Hause. Diese Einseitigkeit sieht Bischof Mixa in der derzeitigen Politik. festgestellt.

Toll, wie es den Kritisierten gelungen ist, die Kritik auf den Kritiker umzulenken.

Jeder regt sich über die "Gebärmaschinen" und den "kastrierten Kater" auf und konstruktive Diskussionen sind erfolgreich vermieden.

Kategorie: Küchenphilosophie

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Ja,
aber so richtig clever hat das der Herr Bischof nicht angestellt. Warum muss er so ungefragt so aus dem Fenster lehnen. Ganz ohne Not. Warum kann er nicht einfach wie viele andere Christen auch was tun, statt müde Statements abzugeben.

Soll er doch Tagesmutties in seinen Gemeinden organisieren. Dann können die Vollblutmoms Kids im Überfluss haben. Und die Mütter, die gerne ins Geschäft gehen sind auch glücklich und gut ist. Aber jetzt ist gar niemand geholfen. Nur ein Graben ist da und statt einer ausgewogenen Lösung kann man nur noch Extremist sein.

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Geschickt war es sicherlich nicht,
den Ausdruck Gebärmaschinen zu verwenden. Solange ein "normaler" Familienvater nicht genug Geld nach Hause bringt, um die Familie zu ernähren, sondern die Frau mitverdienen muss, stimmt etwas nicht. Eds geht in vielen Fällen nicht um die Frage des Wollen sondern des Müssens.

Der Zusatzverdienst der "Frauen" / "Männer" reicht offensichtlich nicht für die Bezahlung der Betreuung, sonst gäbe es in einem marktwirtschaftlichen System genügend Angebote für eine Kinderbetreuung. Wenn sich Geld verdienen lässt, dann gibt es auch ein Angebot. Offensichtlich ist es aber wirtschaftlicher, dass ein Partner zu Hause die Kinder versorgt. Bei 4 Mio Arbeitslosen werden mehr "Frauen" in Arbeit nicht benötigt. Zumindest nicht zu vernünftigen Preisen.

Nach dem Motto Angebot und Nachfrage reguliert den Preis muss man auch nur genügend "Arbeitswillige" finden, um die Lohnkosten zu drücken.

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Schön das wir beide diese Diskussion jetzt führen können. Aber der Mixa muss das Thema gleich im ersten Anlauf verbrennen. Und das finde ich schade.
Ich habe gerade angefangen den Sonntagsgottesdienst in der Landeskirche wieder zu lieben und jetzt macht dieser man ganz ohne Not wieder eine schmierigen Fleck auf das Anlitz der Kirche und damit auch auf meines.

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Nun, ich habe nicht vor mich in die Riege derer einzureihen, die das Reden des Herrn Mixa gut oder schlecht finden. Die Diskussion über sein"Verpackung" des Themas versperrt den Weg zum eigentlichen Thema.

Welches Familienbild haben wir in der Zukunft? Main Vater war in der glücklichen Lage so viel Geld zu verdienen, dass meine Mutter sich um die Kinder kümmern konnte und nicht mitarbeiten musste. Die umgekehrte Variante hätte es nur unter Inkaufnahme eines niedrigeren Lebensstandards gegeben, weil mein Mutter nicht annähernd so viel Geld verdient hätte.

Auch ich verdiene genug Geld, so dass meine Frau nicht arbeiten muss, um zum Lebensunterhalt beizutragen. Auch für uns gilt, wir können nur unter erheblichen Einschränkungen die Verhältnisse umkehren. Durch meine häufigen, unregelmäßigen und längeren Abwesenheiten verbieten sich auch andere Modelle.

Eine freie Wahl haben wir also eigentlich nicht. Es war aber auch nie ein Problem. Es macht auch keinen Sinn das Geld, dass die Frau verdient für die externe Kinderbetreuung gleich wieder auszugeben.

Eine Frau kann sich durchaus als Hausfrau und Mutter selbst verwirklichen - zumindest wenn genug Geld da ist.

Ich habe auch nicht den Eindruck mich in meinem Beruf "selbst zu verwirklichen", auch wenn es mir Spaß macht.

Wenn der Lohn des "arbeitenden Elternteils" zu niedrig ist, die Familie zu ernähren, dann haben junge Familien ein Problem, dass man besser durch höhere, angepasst Löhne löst, als durch Krippenplätze damit die Frau arbeiten kann.

Lohnausgleich über Wohngeld, Abschläge bei Kindergartengebühren etc. ist m.E. eine leistungsfeindliche staatliche Umverteilung. Warum muss ich diese "Umverteilung" über Steuern finanzieren? Sinnvoller wären niedrigere Löhne für die "Besserverdienenden" ausgeglichen durch niedrigere Steuern und dafür höhere Löhne bei den "Geringverdienern". Das würde weniger Staat und mehr eigenverantwortliches Handeln bewirken und "Geringverdiener" könnten selbst über die Einteilung es Geldes entscheiden. Die Zweckbindung "Wohngeld", Kindergartenzuschuss ... fällt weg. Und: das Geld muss und kann erarbeitet werden.

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