Samstag
3. März 2007
Was schief gehen kann, geht schief
Es hätte ein so schöner Abend werden können. Die Freundin meines Sohnes war auf dem Weg zu uns. Gegen 18.00 Uhr kündigt sie an, dass ihr Zug eine halbe Stunde Verspätung hat, was bedeutet, dass sie nicht den Anschluss an die Regionalbahn erreicht. Wir kennen dass schon und da die Züge nur noch alle Stunde fahren, lasse ich mich von meinem Sohn bereitschlagen, sie aus Bonn abzuholen.

Eine Suche im Internet nach dem Zug ergibt einen Hinweis, das aufgrund von Streckensperrungen zwischen Bremen und Hamburg Verspätungen möglich sind. Während bei allen anderen Zügen "pünktlich" oder "xy Min. später" steht, steht bei ihrem Zug nur ein "-". Was immer das heißen mag.

Mein Sohn versucht sie noch mehrmals zu erreichen, aber wie so üblich ist funktioniert es nicht. Ein kurzer Anruf bricht vorzeitig ab. Danach ist Funkstille.

Wir fahren also spter los, der Zug ist inzwischen nicht mehr in der Anzeige, andere jedoch.

Wir fahren los und ich nehme unr das nötigste mit. NAchdem wir schon so weit genug weg sind, erfahre ich, dass

1. Auf seinem Handy kein Geld mehr ist.
2. Das Akku des Handy seiner Freundin leer ist.

Hervorragend! Ich hatte auf mein Handy verzichtet, weil er ja seins dabei hatte.

Hinterm Bahnhof spring er raus, damit ich ihn dann auf der anderen Seite wieder mit Freundin an der Ampel wie üblich aufnehmen kann.

Ich komme an der Ampel an. Keine Freundin. Kein Sohn. Parken geht nicht, denn die Straßenbahn und der nachfolgende Verkehr drängelt. Also ein Stück weiter auf den Parkplatz. Hier gibt es jedoch keine freien Parkplätze außer ein paar für Behinderte, die ich nicht nehmen möchte. Also wieder runter vom Parkplatz. Wenden? Fehlanzeige. Recht rein! Sackgasse. Zurück. Rechts rum und einmal um den Bahnhof. Irgendwo nach links. Irgendwo zieht sich jedoch ziemlich weit. Nach zehn Minuten wieder am Bahnhof an Rückseite kein Sohn, an der Vorderseite kein Sohn. Wieder auf den Parkplatz. Nichts zu sehen. Also auf einen Behindertenparkplatz. Wenn es noch lange dauert hab ich auch ein Recht darauf, weilich in explodiert bin und in kleinsten Teilen durch die Luft fliege.

In den Bahnhof. Kein Sohn, keine Freundin, und kein Anzeichen, dass der Zug noch nicht da war. Telefonzelle nimmt kein Kleingeld, obwohl es einen Schlitz gib. Karten? Nur Geldkarte. 0800 Nummer wird ausgeblendet, sobald ich die Nummer tippen will. Service? Der Apperat ist von der T- ...

Was tun? Ich frage einen netten rotbemützten Bahnangestellen nach dem Zug. Ja, er war schon da. Nur 10 Minuten Verspätung. 10 Minuten bedeutet: Alle Zeit der Welt umzusteigen in den Anschlusszug und er war schon vor über einer Stunde da. Mein Verdacht ist, das die Freundin eingestiegen ist, und schon seit eiern 3/4 Stunde angekommen ist.

Nur? Wo ist mein Sohn? Ich hab die Faxen saat und fahre nach Hause. Soll er doch sehen wie er klarkommt.

Zu Hause erfahre ich, dass er sich auch in den Zug gesetzt hat, weil er mich überall im Bahnhof gesucht und auch das Auto nicht gefunden hat.

Zwischenzeitlich hat die Freundin meine Frau angerufen, die hat dann genug Schwierigkeiten gehabt meinen Sohn zu erreichen, der im Zug saß, während ich ihn verzweifelt suchte.

Langsam sollten sie nach Hause kommen. Ich fahre ihnen jetzt nicht noch entgegen um sie anzuholen.

Was mich am meisten ärgert ist, dass sie unbedingt so lange telefonieren mussten, dass bei den Handies entweder a) der Akku oder b) die Karte leer ist.

Liebe scheint aufs Hirn zu schlagen.

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